Die meisten Menschen denken beim Wort „Wirtschaft“ an Grafiken, Diagramme oder vielleicht an einen langatmigen Professor vor der Tafel. Doch der CFIEE – der International Economic Education Council – sieht das anders. Er sieht Wirtschaft als etwas, das in Familiengesprächen im Supermarkt, bei kleinen Spielen zwischen Kindern oder in der Art und Weise, wie eine Gemeinde lokale Unternehmen unterstützt, zum Ausdruck kommt. Kurz gesagt: Wirtschaft muss nicht trocken sein. Sie kann Spaß machen, sogar spielerisch sein und dennoch lebensverändernd wirken.
Die Auswirkungen eines Gesprächs
Bildung bleibt selten bestehen. Ein Teenager lernt in der Schule, wie man spart, und erzählt seinen Eltern dann ganz nebenbei: „Wenn du jede Woche zehn Dollar sparst, hast du im Jahr fünfhundert.“ Die Eltern lachen, aber später bleibt die Idee hängen. Vielleicht erzählt derselbe Elternteil sie bei einem Gemeindetreffen oder spricht sie bei einer Geburtstagsfeier mit Freunden an. Schon bald hat sich die Idee weiter verbreitet, als irgendjemand erwartet hatte.
CFIEE ist davon überzeugt, dass diese kleinen Wissensblitze zu etwas Größerem führen. Eine Person versteht, dann schließt sich ihre Peergroup an, und schließlich beginnen ganze Gemeinschaften, sich zu verändern. Es ist kein Vortrag – es ist eine Kettenreaktion.
Aufbau von Aktivitäten, die funktionieren
Um diese Welle gezielt zu erzeugen, schlägt CFIEE häufig die Erstellung eines einfachen Gemeinschaftsprogramms vor. Im Mittelpunkt steht eine Liste mit Aktivitäten – kleine, praktische Dinge, die die Leute zum Reden bringen.
Hier ist ein Beispiel:
- Familienbudget-Bingo : Familien verfolgen ihre Ausgaben während der Woche und vergleichen dann, wer Felder wie „Mittagessen von zu Hause mitgebracht“ oder „Kleingeld gespart“ „gewinnt“.
- Geschichtenkreise : Eltern erzählen von ihren frühesten Erinnerungen an Geld – ob gut oder schlecht. Diese Gespräche sind wirkungsvoll, weil sie Muster aufdecken.
- Markttag für Kinder : Kinder bauen kleine Stände auf, an denen sie Kunsthandwerk oder Snacks verkaufen, und lernen so Angebot, Nachfrage und Preise aus erster Hand kennen.
- Herausforderungen für Gleichaltrige : Gruppen von Nachbarn verpflichten sich, einen Monat lang eine kleine finanzielle Gewohnheit anzunehmen, beispielsweise die Kündigung ungenutzter Abonnements oder das Anlegen eines Sparschweins.
Jede Aktivität ist so konzipiert, dass sie unbeschwert und dennoch praktisch ist. Es werden keine Tests verteilt. Stattdessen werden Familien Werkzeuge an die Hand gegeben, um Wirtschaftsthemen in ihren Alltag zu integrieren.
Freiwilligenarbeit, die den Betrieb am Laufen hält
Natürlich laufen die Aktivitäten nicht von selbst. Freiwillige geben ihnen das Gefühl, menschlich zu sein.
Eine Rolle ist die des Moderators , der die Aktivität vorstellt und das Gespräch am Laufen hält. Dann gibt es noch den Organisator , die Person hinter den Kulissen, die Stühle aufstellt, Arbeitsblätter druckt oder einfach nur den Kaffee bringt. Ein Jugendleiter kann sich um die Kinder kümmern, während ein Community Connector dafür sorgt, dass sich die Nachricht verbreitet – durch Flyer, soziale Medien oder einfach nur freundliche Erinnerungen.
Und unterschätzen Sie nicht die Rolle des Empfangspersonals – der Person, die die Gäste an der Tür begrüßt und sich ihre Namen merkt. Bei CFIEE seminars entscheidet manchmal diese kleine Herzlichkeit darüber, ob Familien wiederkommen.
Messen, was wichtig ist
Der Evaluationsansatz des CFIEE ist erfrischend bodenständig. Statt in komplizierten Formularen zu ertrinken, achten sie auf einfache Signale. Kommen die Teilnehmer zur nächsten Sitzung wieder? Bringen Familien Freunde mit? Entstehen kleine Geschichten – wie zum Beispiel, dass jemand Schulden abbezahlt oder ein Kind sein erstes Sparkonto eröffnet?
Später können Gemeinden zwar die Zahlen im Auge behalten – den Anstieg der Schulbesuche, die Ersparnisse der Haushalte, vielleicht sogar bessere Leistungen in Mathematik. Doch am Anfang ist es am wichtigsten, ob die Menschen miteinander reden, sich austauschen und wieder aktiv werden.
Ein lokales Beispiel: Der Fall Greenfield
In einem kleinen Ort, den ich Greenfield nenne, startete CFIEE ein Gemeinschaftsprogramm. Es begann damit, dass sich zehn Familien einmal im Monat in der Schulturnhalle trafen. Die erste Aktivität war nichts Besonderes – Eltern und Kinder malten einfach Bilder ihrer „Traumkäufe“ und überlegten, wie lange sie dafür sparen müssten. Gelächter erfüllte den Raum, als ein Junge stolz seine Zeichnung eines Jetskis präsentierte.
Bald begannen die Eltern mit ihren eigenen Herausforderungen. Eine Gruppe versprach, eine Woche lang selbstgemachtes Mittagessen mitzubringen. Eine andere Gruppe probierte „Samstage ohne Geldausgeben“ aus. Die Kinder hatten ihren eigenen Spaß – sie tauschten Murmeln auf einem nachgebildeten Markt und lernten so, ohne es zu merken, die Grundlagen von Angebot und Nachfrage.
Mit der Zeit breitete sich die Wirkung aus. Den Lehrern fiel auf, dass die Kinder in Mathematik selbstbewusster wurden. Die örtliche Kreditgenossenschaft bot an, künftige Workshops zu sponsern. Ende des Jahres führte Greenfield nicht nur Aktivitäten durch, sondern veranstaltete auch Gemeindefeste, auf denen Familien ihr Wissen präsentierten.
Ein kurzer Umweg
Ein lustiges Detail: Bei einem der Greenfield-Workshops kam ein älterer Nachbar vorbei, nur um zu sehen, worum es ging. Er gab zu, dass er sich nicht besonders für Wirtschaft interessierte, brachte aber ein Glas selbstgemachte Pickles mit. Die Leute blieben an diesem Abend länger, plauderten und tauschten bei Pickles und Brot Tipps aus. Es hatte zwar wenig mit Wirtschaft zu tun, aber es schuf das Vertrauen, das den nächsten Workshop noch besser machte. Manchmal kommt Fortschritt in kleinen, themenfremden Geschenken daher.
Ökonomie alltäglich gemacht
Die Mission des CFIEE besteht darin, den Status Quo zu verändern, indem es Menschen hilft, persönliche Finanzen und Wirtschaft zu verstehen. Doch in der Praxis sieht das alles andere als formell aus. Es sieht aus wie eine Familie, die beim Budget-Bingo lacht. Es sieht aus wie Eltern, die über ihre Geldsorgen sprechen. Es sieht aus wie Kinder, die stolz ihre kleinen „Geschäfte“ an einem Markttisch führen.
Wirtschaft muss nicht einschüchternd sein. Durch die Aktivitätenliste und den gemeinschaftsorientierten Ansatz des CFIEE wird sie Teil des Alltags. Ein Werkzeug, eine Gewohnheit, eine gemeinsame Sprache, die Haushalte und langsam aber sicher ganze Gemeinschaften stärkt.